Moin, moin
Es ist angespannt. Im Juni 2023 verbrachten wir wieder ein paar Tage in Büsum an der Nordsee. Hier waren wir schon einmal gestrandet, allerdings in einer Ferienwohnung. Dieses mal ging es mit dem Wohnwagen dorthin.
Hier ein paar Impressionen aus Natur und Landschaft von der Nordseeküste rund um Büsum.
Ein Sonnenuntergang bei Ebbe über dem Wattenmeer - ein besonderes Erlebnis. Das Wattenmeer ist ein Küstenstreifen, bei dem der Einfluss der Gezeiten, also Ebbe und Flut, besonders stark ausgeprägt ist. Wenn der Küstenraum trocken fällt, kann man herrlich im Watt wandern. Den Wechsel zwischen Ebbe und Flut kann man zweimal täglich beobachten.
Schafe sind die Rasenmäher auf dem Deich. Sie fressen das Gras aber nicht bis zur Grasnarbe weg, sondern halten es nur kurz. Außerdem festigen sie den Boden unter den Hufen. Etwa ab Ostern kommen die Schafe für ein halbes Jahr raus auf den Deich.
Der Austernfischer ist einer der charakteristischsten Vögel an Nord- und Ostsee. Er gehört zur Ordnung der Wat-, Möwen- und Alkenvögel. Sein Verhalten bei der Nahrungssuche, die Farbe des Gefieders, die Beinfarbe und der orange-rote lange Schnabel brachten ihm an der schleswig-holsteinischen Westküste den Namen "Halligstorch" ein.
Westlich von Meldorf liegt binnendeichs das Naturschutzgebiet "Kronenloch". Es wird über den Meldorfer Hafen mit Salzwasser versorgt, welches über die umlaufende Rinne in den Mielespeicher fließt. Damit werden die Gezeiten simuliert, die Flachwasserbereiche und Sandbänke entstehen lassen, die den Vögeln als Rast- und Nahrungsplätze dienen.
Gegenüber der Nationalpark-Station Wattwurm (Schutzstation Wattenmeer) befindet sich eine Beobachtungshütte, die ich für die folgenden Aufnahmen nutzte.
Das Eider-Sperrwerk ist Deutschlands größtes Küstenschutzbauwerk und soll an der Mündung der Eider zur Nordsee vor Sturmfluten schützen. Nach der großen Sturmflut von 1962 musste man sich zwischen einem Sperrwerk oder der Erhöhung der Deiche entscheiden und begann dann 1967 mit dem Bau des Sperrwerkes, welches 1973 fertiggestellt wurde. Direkt am Sperrwerk brüten Lachmöwen und Küstenseeschwalben. Etwas abseits ziehen die Austernfischer ihren Nachwuchs auf.
In der Seehundstation Friedrichskoog werden verlassene, kranke oder geschwächte Robben aufgenommen. Sie werden dort aufgepeppelt und schließlich wieder ausgewildert. Die Station verbindet Naturschutz, Forschung und Tourismus miteinander und bietet in einer sehr sehenswerten Ausstellung viele Informationen zum Thema Robben, Wattenmeer und Naturschutz.
Etwa 50 Kilometer vom Festland entfernt liegt die Insel Helgoland, die ich zuletzt 2020 besuchte. Damals wollte ich unbedingt die Basstölpel beobachten. Diesmal zog es mich allerdings auf die kleine Nebeninsel Düne, wo sich die Seehunde und Kegelrobben tummeln. Wobei: soviel "Tummelei" gab es dann doch nicht, denn die Robben lagen einfach nur faul am Strand. Trotzdem ein großartiges Erlebnis für einen Robben-Fan, wie mich. Auch Möwen und die Austernfischer sind dort gut zu beobachten.
Der Wattwurm ist wohl das bekannteste Tier im Watt. Das, was hier zu sehen ist, sind allerdings die Hinterlassenschaften des Wattwurms, die er etwa alle Dreiviertelstunde am Ende seiner Röhre ausstößt. Der Wurm selbst liegt darunter in seiner 20 bis 40 cm langen Röhre und frisst gemütlich Sand, aus dem er die organischen Stoffe verwertet.
Fressfeinde des Wattwurms sind u.a. der Austernfischer.